Die Integrationsagenturen (IA) haben das Anliegen, die gesellschaftliche Teilhabe von zugewanderten Menschen zu verbessern und das friedliche und respektvolle Miteinander in den Quartieren zu stärken. Zwei der aktuell 213 Integrationsagenturen in NRW sind an den Fachdienst für Integration und Migration angegliedert. Aufgabe dieser ist es, die Integrationschancen und –probleme zu erkennen, zu benennen und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern nach Lösungen zu suchen. Die IA leisten Beiträge für eine wirksame Integration vor Ort, schaffen Bewusstsein für den Zusammenhalt der Gesellschaft und sollen Potenziale aktivieren. In Wuppertal und Solingen wird dies beispielsweise umgesetzt mit Fortbildungsangeboten zur interkulturellen Öffnung, die Beratung von Einrichtungen zur Entwicklung einer zielgruppenspezifischen Angeboten und auch mit Kulturveranstaltungen.
In den drei bespielten Stadtteilen – Wuppertal-Unterbarmen, Solingen-Nordstadt und Solingen-Ohligs – werden soziale Problemlagen identifiziert und dementsprechende Angebote geschaffen. Zudem wird die Eigeninitiative von Vereinen und Organisationen unterstützend gefördert. In der Praxis beinhaltet dies beispielsweise Organisationen, Migrantenselbstorganisationen oder Vereine bei der Durchführung eigener Angebote zu unterstützen, zwischen Institutionen der Gesellschaft zu vermitteln und eine Zusammenarbeit anzustoßen und zu begleiten. Das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Integration wird ausgebaut und Qualifizierungen initiiert. Dies umfasst die Einbindung von Ehrenamtlichen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte in Schulungen von Ehrenamtlichen und Multiplikatoren für den begleitenden Einsatz in Behörden etc., sowie die Koordination des Einsatzes. Ein integraler Bestandteil dieser Arbeit ist zudem die Wertschätzungs- und Anerkennungskultur des Ehrenamtes gemeinsam mit der YoungCaritas aktiv zu gestalten.
Das Integrationsmanagement vor Ort beinhaltet die Mitarbeit in relevanten Netzwerken und die Erschließung von Netzwerken für Integrationsthemen, die Zusammenarbeit mit sunterschiedlichsten Institutionen. Auch die Organisation, Planung und Durchführung von Fortbildungen und Schulungen in verschiedenen gesellschaftlichen Lebensbereichen für Themen der Diskriminierung sind Teil der Arbeit. Verschiedenen Themenblücke – Sensibilisierung, Informationsvermittlung, Praxisbeispiele etc. – werden für die Zielgruppen konzipiert, sodass die Antidiskriminierungsarbeit im Sozialraum dauerhaft verankert wird.
Die aufgeführten Punkte orientieren sich in der Ausrichtung der vielfältigen Angebote der IA an vier Aufgabenfeldern:
- Bürgerschaftliches Engagement
- Interkulturelle Öffnung
- Sozialraumorientiere Arbeit
- Aufgabenfelder der Antidiskriminierungsarbeit
Zu den konkreten Aufgaben der Mitarbeiterinnen gehört das Verfassen einer Sozialraumanalyse, die alle zwei Jahre für den jeweiligen Stadtteil verfasst wird. Die verwendeten Daten werden aus unterschiedlichen Quellen zusammengetragen und stützen sich zum Großteil auf Angaben der Statistikämter der Städte. Auch eigene Recherchen und Gespräche mit Akteur/-innen vor Ort werden miteinbezogen. Die aktuellen Sozialraumanalysen finden Sie im Downloadbereich.
Förderung: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW
Laufzeit: seit 01.01.2007